s
gegm wohnen m dem Regierungsbezirke Düsseldorf mehr als 9006
Menschen auf einer Quadratmeile. An der Nahe, der Mosel, dem
Rheine und der Ahr bauen fleißige Winzer zum Theil trefflichen Wein
und scheuen keine Beschwerden und Kosten, um die felsigen Weinberge
gehörig zu bearbeiten und mit Dünger und Pfählen zu versehen, ob-
gleich ihre Hoffnungen so oft getäuscht werden.
Die Hauptstadt der Verwaltung in der Rheinprovinz, der Sitz
des Oberpräsidenten und eines evangelischen Konsistoriums, ist
Koblenz. Koblenz liegt am Einflüsse der Mosel in den Rhein, und
zählt 30,000 Einwohner. Aus der Zeit, wo die Stadt Residenz
des Kurfürsten von Trier war, sind noch Paläste und andere ansehn-
liche Gebäude, wie auch große Kirchen vorhanden; die schönen Straßen
und Anlagen rühren aber aus der neuern Zeit her. Das Wichtigste
von Koblenz jedoch sind die Festungswerke. Ein Kreis von Forts mit
ungeheuern Mauern und drohenden Schießscharten liegt auf den Höhen
um die Stadt her auf beiden Seiten der zusammenfließenden Ströme,
deren Ufer durch Brücken verbunden sind. Dadurch wird die an sich schöne
Gegend noch herrlicher, und Reisende aus fernen Gegenden benutzen die
Dampfschifffahrt auf dem Rheine und der Mosel, um Koblenz und
Ehrenbreitstein, das gegenüber auf dem rechten Ufer liegt, zu sehen.
Die große alte Stadt Köln ist der Sitz des Erzbischofs von
Köln, hat sehr viele Kirchen und mit dem gegenüber liegenden Städt-
chen Deutz an 140,000 Einwohner; sie ist die größte Stadt der Rhein-
provinz. Köln ist eine Stunde lang und verhältnißmäßig breit. Die
große Stadt mit ihren schönen Gebäuden, den vielen Thürmen und dem
majestätischen Dom gewährt einen herrlichen Anblick — besonders
wenn man vom rechten Rheinufer her die Brücken und die zahlreichen
Masten der im Hafen liegenden Schiffe, die Rauchsäulen der ankommen-
den und abgehenden Dampfboote überschaut. Köln ist durch Eisenbahnen
und Dampfschifffahrt mit vielen fernen Gegenden verbunden und wird
mit jedem Jahre eine bedeutendere Fabrik- und Handelsstadt. Von
seinen Waaren ist die bekannteste das kölnische Wasser, welches in
zahllosen Fläschchen versendet wird. Von allen wohlriechenden und stär-
kenden Wassern ist es am meisten beliebt.
Die größte Fabrikstadt der Rheinprovinz ist Elberfeld geworden,
nachdem die anfangs kleine Stadt allmählich mit Barmen und einer
Anzahl nahe gelegener Dörfer vereinigt ist. Elberfeld hat 71,000 und
Barmen 75,000 Einwohner, die fast nur von Manufactur-Arbeit leben.
Aachen — Sitz der Regierung — mit 74,000 Einwohnern, nicht
weit von der westlichen Grenze der Provinz, ist eine der ältesten deut-
schen Städte und hat mehrere warme Bäder (Gesundbrunnen). Be-
rühmt wurde es als Kaiser Karls des Großen gewöhnliche Re-
sidenz, wodurch auch die spätern deutschen Kaiser sich veranlaßt
fanden, sich dort krönen zu lassen, bis diese Feierlichkeit später nach
Frankfurt am Main verlegt wurde. Karl der Große starb in Aachen
(814 n. Chr. Geb.) und ist in einer Kapelle des Domes begraben.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl_der_Große Karl
16
12 Die Provinz Hessen-Nassau.
Die Provinz Hessen-Nassau, welche von der Fulda, Eder
und Lahn durchströmt wird, besteht aus dem ehemaligen Kurfür-
stenthum Hessen, dem ehemaligen Herzogthum Nassau, dem
Bezirke der frühern freien Reichsstadt Frankfurt, der früheren
Landgrafschaft Hessen-Homburg, und den ehemals bayerischen Be-
zirken Orb und Gersfeld. Sie dehnt sich südlich bis an den
Main, westlich bis an den Rhein und nördlich bis an die Provinz
Westphalen aus. Die Provinz Hessen-Nassau ist in die beiden Re-
gierungsbezirke Kassel und Wiesbaden eingetheilt und enthalt einen
Flächenraum von 285 Quadratmeilen, mit 1,400,000 Bewohnern.
Im Norden ist nur ein kleiner Theil der Provinz so eben und frucht-
bar wie das Fuldathal bei Kassel. Große Strecken sind waldig
und zum einträglichen Ackerbau nicht geeignet. Die Bewohner sind
arbeitsame und kräftige Leute. Viele wandern während der Ernte in
fruchtbarere Gegenden, um dort als Tagelöhner zu helfen, besonders
die Bewohner der Gegend von Fulda. Der südliche Theil der
Provinz ist sehr fruchtbar. Zwar ist derselbe gebirgig: Taunus
und Westerwald durchziehen ihn; allein mit geringen Ausnahmen
sind diese Gebirge nicht so rauh, daß nicht fruchtbare Thäler und
warme Abhänge dazwischen Platz fänden. Deshalb bringt das Land
nicht nur genug Getreide und Obst hervor, sondern auch die
edelsten Weine, zumal im Rheingau, welcher durch das Gebirge
gegen Nord- und Ostwinde geschützt ist. Ein wärmeres Thal aber
als das, worin Wiesbaden liegt, dürfte schwerlich in Deutschland
zu finden sein. Dies rührt zum Theil von den heißen Quellen
her, welche hier aus der Erde sprudeln und zu heilsamen Bädern
benutzt werden. Doch ist Wiesbaden bei weitem nicht der einzige Ort
in der Provinz, wo mineralisches Wasser aus der Erde quillt,
wenn gleich die anderen Quellen sich weniger durch ihre Hitze, als
durch andere Eigenschaften auszeichnen. Das Bad zu Ems an der Lahn
wird von Brustleidenden stark besucht. Gegen andere Übel dienen die
Quellen zu Homburg, Soden, Schwalbach und Schlangenbad.
Allein den größesten Ruf hat eine Quelle, deren Wasser nicht an Ort
und Stelle getrunken zu werden pstegt, sondern in Krügen in und aus
Deutschland hinaus weithin verschickt wird, dies ist der Brunnen zu
Selters. — Die Bergwerke in Hessen-Nassau liefern Silber,
Blei, Eisen, Kupfer und viele andere Mineralien.
Die Hauptstadt der Provinz, der Sitz des Ob erpräsidenten, ist
Kassel, mit 46,000 Einwohnern. Ihre Lage an der schiffbaren Fulda,
nicht weit von deren Zusammenfluß mit der Werra, sowie die viel-
fachen Eisenbahnverbindungen haben sie zu einem bedeutenden Verkehrs-
platze gemacht. Kassel wird von vielen Fremden besucht, um die
schönen Anlagen zu Wilhelmshöhe, nahe bei der Stadt, die dortigen
Wasserkünste und die riesige Bildsäule des Herkules zu beschauen.
Wiesbaden, am südlichen Fuße des Taunus, in einer an Natur-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Fulda Kurfür-
stenthum_Hessen Main Rhein Kassel Wiesbaden Kassel Fulda Westerwald Rheingau Wiesbaden Deutschland Wiesbaden Homburg Schwalbach Schlangenbad Deutschland Selters Hessen-Nassau Kassel Fulda Wiesbaden Taunus
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Schönheiten reichen Gegend gelegen, ist einer der schönsten und besuch-
testen Badeorte Deutschlands, mit 35,000 Einwohnern. Unter
den Gebäuden in und bei Wiesbaden zeichnen sich besonders aus: das
stattliche Kurhaus mit seinen schönen Parkanlagen, die neue
evangelische und katholische Kirche, die neue Synagoge
und die russisch-griechische Kapelle auf dem benachbarten Nero-
berge. Fulda, an der Fulda, Sitz eines katholischen Bischofs,
mit 10,000 Einwohnern und einer herrlichen Domkirche, in welcher
das Grab des h. Bonifacius sich befindet, sowie Hanau, am Main,
mit 19,000 Einwohnern, sind nicht unbedeutende Fabrik- und Handels-
städte. Die Universitätsstadt Marburg, auf beiden Usern der
Lahn, zählt 9000 Einwohner und gewährt durch ihre altertüm-
lichen Kirchen und durch ihre schöne Lage einen malerischen Anblick.
Limburg, an der Lahn, ist der Sitz eines katholischen Bischofs und
hat einen auf einem Felsenvorsprungsich erhebenden schönen Dom. Bei dem
Städtchen Nassau, an der Lahn, steht die Burg Nassau, das Stamm-
schloß der vormaligen Herzogevonnassauundder Könige dernieder--
lande. Berühmt durch ausgezeichnete Weinberge sind: Aßmanns-
hausen, Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg, Hatten-
heim, Erbach und Hochheim. — Größer aber und bedeutender als
alle diese Städte ist die ehemalige freie Reichsstadt Frankfurt am
Main, eine sehr bedeutende Handelsstadt, mit 91,000 Einwohnern.
Sie liegt in dem sehr freundlichen Mainthal, nur 4 Meilen ober-
halb der Mündung des Mains in den Rhein. Die Umgegend ist von
der größesten Fruchtbarkeit und gleicht einem großen Wein-, Gemüse-
und Obstgarten, woraus die schönsten Landhäuser hervorblicken. Dazu
enthält Frankfurt, die alte Krönungsstadt der deutschen Kaiser,
der Sitz der ehemaligen deutschen Bundesversammlung, der
Wohnort der reichsten Kaufleute und Banquiers (spr. Bankjehs), Merk-
würdigkeiten genug, um sich Tage lang darin umzusehen. Zu diesen Merk-
würdigkeiten gehört das Monument des aus Frankfurt gebürtigen großen
Dichters Göthe, der Dom, wo vormals die deutschen Kaiser ge-
krönt wurden, das Rathhaus, der Römer genannt, wo die Kaiser
gewählt wurden, und welches jetzt zu den Sitzungen der Stadtbe-
hörde dient. Hier im Römer ist auch der berühmte Kaisersaal, wo
der neugekrönte Kaiser, von Kurfürsten bedient, speis'te. Dieser Saal ist
jetzt mit den Bildnissen aller deutschen Kaiser geziert. Daß Frankfurt die alte
deutsche Kaiserstadt ist, soll auch dadurch ausgedrückt werden, daß auf der
Mainbrücke ein Standbild Karls des Großen errichtet worden ist. Denn
dieser Kaiser soll an dem Orte, wo er mit seinenfranken durch einefurth
des Maines zog, die Stadt gegründet, und den auf dem linken Ufer gele-
genen Stadttheil Sachsenhausen mit besiegten Sachsen bevölkert haben.
13. Der Weinbau.
Karl der Große brachte aus Frankreich die ersten Reben an den
grünen deutschen Rhein, nach Rüdesheim, und jetzt stehen die Berge
Haesters' Lesebuch für Oberkl. Simultan-Ausgabe. ~
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Wiesbaden Fulda Fulda Hanau Main Limburg Rüdesheim Geisenheim Johannisberg Erbach Hochheim Main Mainthal Mains Rhein Frankfurt Frankfurt Frankfurt Mainbrücke Maines Sachsenhausen Sachsen Frankreich Rhein Rüdesheim
28
die weite Ebene nach mehreren Richtungen. Die ganze Gegend ist aber
arm an Steinen zum Baue von Chausieen, und es fehlen ihr die
meisten werthvollen Mineralien. Berge hat man zwar nicht zu er-
steigen, aber auch keine Aussichten in die Ferne, keine Wasserfälle, aber
auch keine Mühlen treibende Bache; man begnügt sich meistens mit
Windmühlen. Durch den Fleiß der Menschen sind einige Striche der
Provinz wohl angebaut und bringen die gewöhnlichen Produkte des
Ackerbaues hervor. — Die Provinz hat einen Flächenraum von 735
Quadratmeilen und 2,863,000 Einwohner.
Von den Städten der Provinz sind bemerkenswerth: Potsdam —
Sitz des Oberpräsidenten und eines evangelischen Konsistoriums
— mit über 44,000 Einwohnern, schönen Lustschlössern und einem großen
Waisenhause für Militair-Kinder — Brandenburg, eine sehr alte Stadt
— Neustadt mit einer Spiegelfabrik — Frankfurt an der Oder, mit
bedeutenden Jahrmärkten oder Messen — und die Festung Spandau
mit eineni Zuchthause. Vor allen aber verdient die große und schöne
Stadt Berlin hier näher beschrieben zu werden.
Berlin ist von der für kleine Fahrzeuge schiffbaren Spree durch-
flossen und steht dadurch mit der Elbe und Oder in fahrbarer Ver-
bindung. Dazu kommen noch Eisenbahnen nach verschiedenen Richtun-
gen, welche der Stadt täglich Tausende von Fremden zuführen. Rechnet
man hierzu, daß Berlin über 826,000 Einwohner zählt, so ist begreif-
lich, daß hier ein großartiges, regsames Leben und ein bedeutender
Handel entstehen muß. Denn wo viel verzehrt wird, da muß auch
viel Handel sein, und wo viele Fremde einkehren, da kann Kauf und
Verkauf nicht ausbleiben. Die Stadt hat durchaus ein neumodisches
Ansehen. Nur wenige Straßen sind eng und krumm, einige sind wohl
eine Viertelmeile lang und bestehen aus lauter großartigen Häusern.
Eine dieser Straßen ist sehr breit und mit vier Reihen Linden bepflanzt.
Sie dient als Spaziergang und führt nach dem schönen Branden-
burger Thore und durch dieses in einen Lustwald, welcher der Thier-
garten heißt. In der Mitte der Stadt geht sie von einem sehr schönen
Platze aus, an welchem das alte königliche Schloß, das Museum,
das Zeughaus, das Universitätsgebäude, das Opernhaus, die
königliche Bibliothek, die katholische St. Hedwigskirche und noch
manche palastähnliche Gebäude liegen. Von den vielen übrigen öffent-
lichen Gebäuden soll hier nur noch das von mehr als 1000 Personen
bewohnte Jnvalidenhaus erwähnt werden, worin für hülflose, im
Kriege verstümmelte Soldaten Sorge getragen wird. —
Außer vielen andern Fabriken besitzt Berlin eine vortreffliche Eisen-
gießerei, worin nicht bloß Brücken mit Bogen und Geländer, Ma-
schinen aller Art, sondern auch herrliche Bildsäulen und Brust-
bilder aus Gußeisen verfertigt werden. Ja sie liefert sogar die feinsten
Schmucksachen aus Eisen: Finger- und Ohrringe, Armbänder und
Vorstecknadeln, Ketten und was man sonst nur aus Gold zu arbeiten
pflegte. Im Durchschnitt liefert die Fabrik jährlich 10,000 bis 12,000
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Brandenburg Frankfurt Berlin Berlin Berlin Berlin
51
Lage an der Ostsee hat, so ist es doch unter allen deutschen Ländern
am schwächsten bevölkert, denn auf seinen säst 290 Quadratmeilen leben
nur 65^,000 Bewohner, also nur wenig mehr als 2000 auf einer
Quadratmeile. Die Beschäftigung der Mecklenburger erfordert indeffen
auch mehr Raum als anderswo; denn sie treiben neben dem Acker-
bau sehr bedeutende Vieh- und insbesondere Pferdezucht, und
zwar nicht bloß für ihren eigenen Bedarf, sondern sie verkaufen jähr-
lich eine Menge Pferde ins Ausland, welche sich durch Größe, Stärke
und edlen Bau vor andern auszeichnen.
Mecklenburg besteht aus zwei besondern Staaten, von denen der
westliche, bei weitem größere, das Großherzogthum Mecklenburg-
Schwerin, der östliche das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz
heißt. Die Hauptstadt des ersteren, Schwerin, mit 27,000 Ein-
wohnern, ist an einem ansehnlichen und klaren See herrlich gelegen,
zumal das großherzogliche Schloß, welches auf einer Insel im See
selbst erbaut ist. Gewöhnlich jedoch residirt der Großherzog in der
kleinen, aber schönen und regelmäßig gebauten Stadt Ludwigslust.
Größer jedoch und wichtiger als beide Residenzen ist die Stadt Rostock,
nicht weit von der Ostsee, durch deren Eindringen der sonst unbedeu-
tende Fluß Warnow schiffbar wird. Die Stadt Rostock (Sitz einer
Universität) ist mit einem Denkmale Blüchers geziert, des be-
rühmten preußischen Marsch alls Vorwärts, welcher hier gebürtig
war. Ihre 31,000 Einwohner nähren sich größtentheils von See-
handel. Auch hat man an der Mündung der Warnow ein Seebad
angelegt, welches von vielen Fremden besucht wird und der Stadt
guten Verdienst gewährt.
Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner
und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz, mit
8000 Einwohnern, keine bemerkenswerthen Städte.
■Wiederhokmgsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
3?. Das Großherzogthum Oldenburg.
(3.)
Die drei Theile dieses Landes liegen sehr zerstreut. Das Haupt-
land, das eigentliche Oldenburg, ist von der Weser gegen Osten,
von der Nordsee gegen Norden und von Ostfriesland gegen
Westen eingeschlossen. Es ist an Ebenheit und Niedrigkeit des Bodens
und vielen Eigenschaften der Bewohner der Provinz Hannover sehr
ähnlich. Ein anderes kleines Stück, das Fürstenthum Eutin, liegt
an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen
Gebiete. Noch kleiner ist die Besitzung des Großherzogs von
Oldenburg auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von
preußischem Gebiete eingeschlossen, das Fürstenthum Birkenfeld.
Dieses Ländchen ist über fünfzig Meilen von dem Hauptlande entfernt,
4 *
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
52
die Verbindung mit seiner Regierung also sehr beschwerlich. — Im
Jahre 1854 hat Preußen von Oldenburg ein Stück Landes am Jah-e-
busen zur Anlegung eines preußischen Kriegshafens angekauft.
Das eigentliche Oldenburg, dessen Hauptstadt gleichen Namen
hat, ist ein Land von sehr ungleicher Fruchtbarkeit. Wären nicht große
Strecken dürres Heideland oder Morast zwischen den Ackerfeldern,
so wäre es kaum erklärlich, daß auf einem Flächenraum von
114 Quadratmeilen noch nicht 315,000 Menschen leben. Allein diese
Einwohner befinden sich unter der väterlichen Regierung ihres Groß-
herzogs sehr wohl und möchten mit andern Deutschen nicht tauschen.
Auch die Stadt Oldenburg, mit 14,000 Einwohnern, an einem schiff-
baren Nebenflüsse der Weser ist freundlich und wohlhabend.
Wiederholnngsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
38. Das Herzogthrrnr Braunschweig.
(6.)
Braunschweig liegt zerstreut im südlichen Theile der Provinz
Hannover und beträgt nur 67 Quadratmeilen mit 311,000 Bewoh-
nern. Der südliche Theil von Braunschweig begreift emen großen Theil-
des Harzgebirges in sich, und besteht daher meistens aus Bergen und
Wäldern; nur an der Leine und Weser befindet sich bequemes
Ackerland. Dagegen fehlt es nicht an Holz, an Eisenschmelz-
und Glashütten, an Berg- und Salzwerken. In einem engen
Thale des Harzes finden sich hier merkwürdige, berühmte Höhlen,
die Baumanns- und Bielshöhle, in welchen man die seltsamsten
Figuren von Tropfstein sieht. In dem nördlichen Theile hingegen,
wo flaches Land ist, baut man Flachs, Hanf und Getreide
in Menge, und die Viehzucht ist ansehnlich. Die Weser, Leine,
Ocker, Bode und andere kleine Flüsse durchströmen das Land und
sind für die fleißigen Einwohner von großem Nutzen; denn diese treiben
mit Hopfen, Wolle und Manufacturwaaren, so wie mit
Mineralien einen guten Handel, der durch die braunschweiger
Messe sehr befördert wird. —
Die Hauptstadt des Landes ist Vraunschweig, in dem nörd-
lichen Theile gelegen, mit 57,000 Einwohnern. Sie ist eine sehr alte,
aber durch Fabriken und Handel, besonders jedoch durch jährliche Messen
belebte Stadt. Ein Nachkomme aus der fürstlichen Familie Braun-
schweigs war der edle Menschenfreund, Herzog Leopold von Braun-
schweig, welcher sein Leben bei Frankfurt an der Oder verlor, als
er den von einer Überschwemmung Bedrängten Hülfe zu bringen suchte.
39. Die Baumannshöhle
liegt in dem Kalkfelsen des linken Bodeufers. Der Weg dahin führt,
was ich nicht erwartet hatte, eine ziemliche Strecke weit bergauf. Vor dem
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braun- Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Oldenburg Oldenburg Braunschweig Provinz
Hannover Frankfurt
68
in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-,
Tabak-, Metall- und Bijouterie- (Schmuckwaaren-) Fabriken,
mit deren Produkten bedeutender Handel getrieben wird.
Von den Städten Badens sind Konstanz (Kostnitz), Freiburg
und Heidelberg durch ihre herrliche Lage ausgezeichnet, die Leiden
letzteren sind zugleich Universitätsstädte, darunter Heidelberg von
vielen Ausländern besucht. Größer jedoch ist die Residenz Karls-
ruhe, noch nicht 150 Jahre alt und mitten im Walde angelegt.
Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter
geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse,
also strahlenförmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden
nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu-
tendsten Städten des Laxch.es in Verbindung gesetzt. Dennoch ist
nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Hauptstadt der
Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die
günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht,
daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch
ein bedeutender Handel mit den Produkten der fruchtbaren Umgegend
betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland
bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mann-
heim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken ver-
schiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für
bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in
das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen verdankt,
nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer
hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne
Natur der Umgegend lockt alljährlich Taufende von Fremden hin, wo-
von freilich viele dem Glücksspiele zu Gefallen kommen
Sl. Der Bodensee.
An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer,
der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher
Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön-
heiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur
wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden.
Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rhein-
bettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken
7 Meilen lang und 2 Meilen breit und nimmt eine Fläche von 10
Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 313m gefunden
worden. Man hat berechnet, daß, wenn der Bodensee leer wäre, der
Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf
dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen
auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da
diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schifffahrt aus demselben
für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Rei-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
71
auf seinen Rücken, trug ihn bergan und ruhte nicht, bis er. ihn hinter
sichere Mauern gebracht hatte'").
Bei weitem die Mehrzahl der Bewohner Würtembergs bekennt sich
zur evangelischen Religion.
36. Der hohe Staufen.
In der Mitte des schwäbischen Landes, säst gleich weit vom Rhein,
vom Lech und dem Bodensee entfernt, erhebt sich der hohe Staufen,
ein kegelförmiger Berg, auf dessen Gipfel einst das Stammhaus der
schwäbischen Herzoge und Kaiser gestanden hat. Weithin ist des
Berges Haupt sichtbar, und du magst kommen, von welcher Richtung
du willst, so zeigt sich dir sein kahler Scheitel. Er beherrscht
eben so die Gegend und die niederen Berge, wie die mächtige
Regenrenfamilie, die einst hier hausete, die niedern Geschlech-
ter und die Landschaft umher beherrscht hat. Der baumlose Gipfel
des Berges gewähr eine herrliche Aussicht. Gegen Süden übersieht
man die schwäbische iu? mit ihren begrünten Höhen oder zackigen
Felsen; hinter ihr ragen in weitet' bläulicher Ferne, wie Wolken am
Horizont, die Schneegebirge Thrötv und der Schweiz hervor.
Gegen Westen erblickt man die schönen Gegenden, die der Neckar durch-
strömt: das reiche würtembergische Unterland, das schwarzwälder
Gebirge, und in weiter Ferne die Berge Lothringens. In einem
schönen Halbkreis gelagert, von Nordwest bis Nordost, von der Mün-
dung des Neckars bis zum Ausflusse des Lechs begränzen die hessi-
schen und fränkischen Waldungen den Horizont und verhindern
die weitere Aussicht. Dies sind die äußersten Linien des Kreises, von
dem dieser Berg der Mittelpunkt ist.
Aber innerhalb dieses Kreises, welch' eine bunte Landschaft, welch'
schönes Gemälde! Wie abwechselnd Thal und Berg, Wälder, Fluren
und Flüsse! Welche Menge von Höfen, Dörfern und Städten, die
allenthalben, bald mehr, bald minder versteckt, mit ihren Thürmen und
schimmernden Dächern und Zinnen einen ungemein heitern Anblick ge-
währen. Ganz nahe, dem Anschein nach nur einen Steinwurf weit,
liegt am nördlichen Fuße des Berges die Stadt Gemünd, ehemals
ein Eigenthum des hohenstaufischen Hauses. Eben so nahe, nur auf
des Berges südlicher Seite, breitet sich in einem fruchtbaren Thale das
schöne würtembergische Städtchen Göppingen aus, das gleichfalls zu
dem Besitzthum der hohenstaufischen Familie gehörte. Das frohe Ge-
fühl, in das den Beschauer die lebendige Gegenwart versetzt, wird
getrübt bei dem Anblick so vieler in Trümmern liegender naher Berg-
schlösser, die sich rings über die niedrigen Örter erheben, und wie
Vasallen um den sie alle überragenden hohen Staufen herumstehen.
Rechberg, Staufeneck, Helfenstein, Ramsberg, Scharfenberg, Berneck,
Drachenstein waren ehemals die Sitze blühender Geschlechter, deren
Andenken sogar zum Theil nun verweht ist.
S. am Schlüsse dieses Abschnittes das Lied: Der reichste Fürst.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
72
Noch mehr dringt sich der Gedanke an die Vergänglichkeit aller
menschlichen Größe deinem Geiste auf, wenn du deine nächsten Umge-
bungen betrachtest; denn von dem Stammhause der Hohenstaufen ist,
bis auf ein kleines Stück Mauer, auch die letzte Spur verschwunden,
und mit Gras und Disteln ist der Schutt überwachsen. Einsame Ziegen
weiden an den steilen Wänden des Berges und halbnackte Hirtenknaben
tummeln sich auf der luftigen Höhe, wo einst der mächtige Friedrich
der Rothbart seine Jugend verlebte. Im Bauernkriege 1525 wurde von
dem Schlosse verbrannt, was verbrennlich war. Die mehr als 2“* dicke
Ringmauer desselben, zwei feste Thürme, der Buben- und Mannsthurm
genannt, und die Thore blieben stehen und standen noch 1588. Seit
jener Zeit wurden die Steine von den benachbarten Bauern geholt, die
Thürme niedergerissen, der Brunnen verschüttet. Sie wühlten nach
Schätzen und fanden Menschengebeine, die sie verschleuderten. Die
Natur selbst scheint hier oben zu trauern über den Untergang der
großen Familie, die hier ihren Wohnsitz hatte. Menschenleer ist die
Gegend, verlassen sieht sich der Wanderer, und nur das Geläute der
Heerden oder einer nahen Kirchenglocke dringt hin und wieder zu
seinem Ohr.
Am südlichen Abhange des Berges liegt das Dorf Höh enstaufe n.
In der alten Kirche desselben, die schon stand, als die Staufen Könige
der Deutschen waren, ist eine kleine, niedrige Thür gegen den Berg
zu; über derselben befindet sich ein uraltes Wandgemälde, welches den
Kaiser Friedrich Barbarossa in eiserner Rüstung vorstellt; unter
dem Bilde sind einige deutsche Reime, welche sagen, daß Friedrich
oft durch diese Thür in die Kirche gegangen sei. Tiefer unter dem
Dorfe auf der Ebene ist ein dichter großer Wald, in welchem ein
paar alte ganz mit Moos überzogene Eichen stehen; von ihnen geht
die Sage unter den Landleuten, daß sie aus den glanzvollen Zeiten
des hohenstaufischen Geschlechts die einzigen noch lebenden Überreste
seien. Wenn diese Sage auch nicht wahr ist, so thut es doch dem
Gefühl wohl, sich in die Zeiten zu versetzen, da diese Bäume jung
waren, sich jene längst entschwundenen Menschengestalten wieder vor-
zustellen, wie sie in diesem Forste dem Eber auflauerten und den
schnellen Hirsch mit ihren Speeren fällten; es thut dem Gefühle wohl,
nach einem so oft wiederholten Wechsel von Geschlechtern, Zetten und
Reichen, eine Creatur, einen Eichbaum anzuschauen, der alle diese
Wechsel überlebt hat, der dem stolzen Menschen die Kürze der ihm
zugemessenen Zeit vorrückt und ihm zu sagen scheint: Dein Leben
währet stebenzig Jahre, wenn es hoch kommt achtzig, und wenn es
köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen; ich hingegen
trotze der Zeit und grüne für und für.
Wiederholungsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich
der_Rothbart Friedrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich Friedrich
80
Sie haben des Zanks vergeben,
Es wallt und siedet ihr Blut;
Sie kommen „und wollen sich rächen
Am welschen Übermuth!"
So klingt's u. es murmeln die Wellen,
Und rauschen von Gau zu Gau; —
Da bebt vom innersten Grunde
Der alte steinerne Bau.
Zur mitternächtigen Stunde
Am Thurme der Meister steht,
Und mit den Gesellen allen
Ins Reich hinaus er späht.
Und sieh, da gleißt es und blitzt es
Und rasselt und trabt durch die Nacht:
Es rieht in langen Reihen
Herüber die deutsche Macht.
Sie ziehen in hellen Hausen,
Sie schreiten über den Rhein,
Sie wallen am Dome vorüber,
In's Land der Welschen hinein.
Und es drängt sich und wogt und
wimmelt
In endlosem Zuge nach:
Die Deutschen kommen und sühnen
Vielhundertjährige Schmach! —
Lang steht entzückt der Meister
Und schaut und lauscht hinab,
Dann steigt er mit seinen Gesellen
Herunter in sein Grab;
Dann legt er sich ruhig nieder
Am alten deutschen Strom,
Denn deutsch ist wieder sein
Boden,
Und deutsch ist wieder sein Dom.
(Otto Hörth.)
62. An Deutschland.
Und es geschah, wie du geglaubt:
Was Lug und Trug dir einst geraubt,
Das hat dein Schwert nach mancher Schlacht,
Mein Deutschland, dir zurückgebracht.
Es war ein kühnes, mächt'ges Thun,
Doch half dein Gott es dir vollbringe.
Und wieder dir am Herzen ruh'n
Dein Elsaß und dein Lotharingen. (G. Scheurletn.)
^isüsillolunasfr^Alq! —
Zeichnen und Beschreiben ' —
63 Das Kaiserreich Österreich.
(26.)
Östlich von dem Königreiche Bayern und südlich von den König-
reichen Preußen und Sachsen beginnt das Kaiserreichs Österreich.
Es hat seinen Namen von dem Erzherzogthum Österreich,
welches sich von der bayerischen bis zur ungarischen Grenze auf beiden
Ufern der Donau hinzieht. Das Kaiserthum selbst aber erstreckt sich
nicht bloß über die in Deutschland liegenden Provinzen: über
das Erzherzogthum Österreich, Böhmen, Mähren mit österreichisch
Schlesien, Salzburg, Steyermark, (Krain, Kärnthen und Triest
oder) das Königreich Illyrien und Tyrol, welche zusammen 3500
Quadratmeilen mit 12 Millionen Einwohnern enthalten, sondern auch
über mehrere außer Deutschland gelegene Länder: über Ungarn,
Galizien, Bukowina, Kroatien, Slavonien, Dalmatien, Sie-
benbürgen und die Militärgrenze. An der Spitze aller dieser Län-
der, welche mehr als 12,000 Quadratmeilen mit 35 Millionen Men-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Otto_Hörth Otto
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutschland Deutschland Sachsen Donau Deutschland Salzburg Steyermark Krain Triest Illyrien Tyrol Deutschland Ungarn Galizien Bukowina Kroatien Dalmatien